Kleiner Fuchs zu Besuch
Wanderfreudig und anpassungsfähig ist er, der «Kleine Fuchs» (Aglais urticae). Er ist wohl der am weitesten verbreitete Tagfalter in der Schweiz. Man begegnet ihm in Höhen bis 3000 m, aber auch in Grossstädten.
Der «Kleine Fuchs» überwintert auf dem Estrich, in Holzspalten und Mauselöchern. Im Frühjahr ist er einer der ersten Falter und bringt je nach Klimasituation zwei bis drei Generationen hervor.
Die Raupen leben bis zur letzten Häutung gesellig in einem gemeinsamen Gespinst auf Brennnesseln. Erst im letzten Stadium verlassen sie das gemeinsame Nest, leben dann als Einzelgänger und verpuppen sich frei baumelnd als Stürzpuppe an Pflanzenstengeln. Daraus schlüpft noch im selben Jahr der Falter.
Der «Kleine Fuchs» hat eine Spannweite von 40 bis 50 mm und ist damit etwas kleiner als der «Grosse Fuchs», der bis zu 55 mm misst. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die weissen Flecken auf der Vorderflügeloberseite, die dem «Grossen Fuchs» fehlen.
Im Pflanzgarten von Schloss Hegi liess sich ein «Kleiner Fuchs» auf den Blüten der Weissen Nachtviole (Hesperis matronalis ‚Alba‘) nieder. Obwohl der Name nahelegt, dass es sich bei dieser zweijährigen Pflanze um einen Nachtdufter handelt, verströmt die Nachtviole ihren Duft rund um die Uhr. In den Abendstunden ist der Duft jedoch intensiver. Die Nachtviole blüht von Mai bis Juli und bevorzugt nährstoffreiche, sonnige Standorte. Sie ist eher kurzlebig, sät sich aber aus. Schnecken lieben den Schmetterlingsmagneten zum Glück nicht.
In den Gemüsebeeten lassen wir übrigens immer ein paar Fenchelknollen erblühen, damit sich die Raupen des Schwalbenschwanzes von den Doldenblüten ernähren und später an den Stängeln verpuppen können.
Im Herbst werden wir anstelle des Wechselflorbeetes ein Beet mit mehrjährigen Wildstauden anlegen. Vielleicht locken wir damit auch seltenere Schmetterlingsarten in den Garten.
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