Making-of: Der Film zum Pflanzgarten
Wie küsst man ein Schloss aus dem Dornröschenschlaf? Und wie lässt sich das Wachsen und Gedeihen einer Idee versinnbildlichen?
Jörg Meyer, Co-Präsident des Vereins Schloss Hegi, schwebte ein kurzer Film vor, der davon erzählt, wie alles entstand.
Für die Umsetzung konnte er seine Tochter Ursina und deren dänische Freundin Sofie gewinnen. Die beiden hatten sich während eines Austauschsemesters an der Emily Carr University of Art and Design in Vancouver kennengelernt.
Als Grafikdesignerin, die meist am Computer sitzt, reizte es Ursina, einmal draussen zu arbeiten: «Mir gefiel die Idee, den Charakter des Gartens zu erspüren und seine Geschichte in Bildern zu erzählen». Sofie hatte während ihres Studiums das Vertiefungsfach «Film» gewählt und so ergänzten sich beide bestens.
Um dem Film eine humorvolle, kurzweilige Note zu verleihen, wählten sie die Stop-Motion-Technik, bei der eine Illusion von Bewegung erzeugt wird, indem einzelne Bilder aufgenommen und anschliessend aneinandergereiht werden.
In der ersten Woche skizzierten sie in einem Szenenbuch, auch storyboard genannt, das Drehbuch des Films. Aufhänger war, dass die Pflanzen im Garten nicht nur der Anschauung dienen. In der Schloss-Schenke werden sie zu Speisen für die Besucher von Schloss und Garten weiterverarbeitet.
In der zweiten Woche verbrachten Ursina und Sofie viel Zeit im Garten, manchmal schon bei Sonnenaufgang, um das warme Morgenlicht einzufangen. An solch einem Morgen entdeckten sie auch die Schwalbenschwanz-Raupe, die am gefiederten Grün der Karotten knabberte: «Die Rüebli von hier sind die besten».
So genüsslich und langsam die Raupe frass, so schnell waren die ehrenamtlichen Gartenhelfer bei der Arbeit. «Die Bewegungen für Stop-Motion-Aufnahmen müssen im Zeitlupen-Tempo sein, damit sie nachher als flüssige Bewegungen wahrgenommen werden», erklärt Ursina die Herausforderung dieser Filmtechnik. Zum Glück hatten sie genügend Filmmaterial zur Auswahl. Aus mehreren tausend Einzelaufnahmen wählten sie am Ende rund 2’000 Motive für den dreiminütigen Film aus.
Eine weitere Herausforderung war die Zeit: Wie könnte man den Prozess des Wachsens symbolisieren, ohne monatelang vor Ort zu sein? So entstand die Idee der Tableaus, auf denen Gemüse im Zeitraffer-Tempo zum Leben erweckt wird – oder wie von unsichtbarer Hand auf dem Küchenbrett gerüstet wird.
[Making-of-Fotos: Anne Sofie Elkjaer Rasmusen und Ursina Meyer]
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